MRN Nummer

Die MRN Nummer – Was bedeutet sie und wann benötige ich sie?

Die MRN-Nummer steht für „Master Reference Number“ (ehemals Movement Reference Number). Sie ist so zu sagen DIE endgültige und einmalige Registriernummer, die du vom Zoll für Ware nach der Überführung in ein Versand- oder Ausfuhrverfahren erhältst. Ergänzt von einem Barcode steht die MRN Nummer auf dem Dokument, welches die Ware begleitet. Mit dieser Registriernummer kann der Zoll den Datensatz des Zollpapiers aufrufen und Einzelheiten einsehen.

Je nach Zollverfahren können die berechtigten Zollstellen (z.B. eine Ausgangszollstelle im Ausfuhrverfahren oder die Bestimmungszollstelle im Versandverfahren) die Zollpapiere mittels der Registriernummer aufrufen und bearbeiten, z.B. das Verfahren beenden. Die MRN Nummer ist in allen Ländern, die am elektronischen Ausfuhrverfahren oder am gemeinsamen Versandverfahren teilnehmen, eindeutig.

Aufbau der MRN Nummer

Die MRN Nummer hat 18 Stellen, z.B.  MRN 16DE485100011122M7 im Versandverfahren, und setzt sich wie folgt zusammen:

  • 16 = Jahr der Erzeugung, hier 2016
  • DE = Land der Erzeugung im ISO Alpha 2 Code, hier Deutschland
  • 4851 = Dienststellennummer der Zollstelle, die das Verfahren eröffnet, hier Zollamt Waltershof in Hamburg
  • 00011122 = laufende Nummer, die im IT-Verfahren „ATLAS“ des Zolls bundesweit vergeben und pro Jahr fortgezählt wird
  • M = Kennzeichen bzw. Kennbuchstabe fürs Versandverfahren
  • 7 = (zufällige) Prüfziffer für Algorithmusprüfung

Beispiel für die Eröffnung eines Versandverfahrens inkl. Ausstellung der MRN Nummer

Angenommen unser Avatar-Einzelunternehmer Bernd hat eine Sendung Pullover aus China bestellt. Die Ware trifft im Hamburger Hafen per Seecontainer ein und Bernd möchte die Ware gerne in der Schweiz verkaufen.

Bernd hat einen (Zoll-)Spediteur mit dem Transport in die Schweiz beauftragt. Im Auftrag hat er die notwendigen Einzelheiten zur Sendung wie das Gewicht, Menge, Art der Ware, Warennummer, Packstücke, Art der Verpackung gegeben. Damit erstellt der Spediteur einen Datensatz. Üblicher Weise wird hier mit der Software „ATLAS“ gearbeitet. Es handelt sich sich dabei um ein elektronische Zoll-Anmeldesystem, das die elektronische Kommunikation mit dem Zoll ermöglicht. Mit dem erstellten Datensatz kann die im Hafen zuständige Zollstelle auf die Sendung zugreifen und diese in ATLAS bearbeiten kann (so genannte Arbeitsnummer für ATLAS).

Wenn die Ware nun also in Hamburg eintrifft wir der Conainer entsprechend entladen. Der beauftragte Spediteur lädt den Container auf und fährt damit inklusive der Arbeitsnummer zum Zoll. Das Zollamt ruft die Arbeitsnummer auf und kontrolliert die Angaben. Unter Umständen schaut der Zoll sich die Ware an und verschließt den LKW in der Regel mit einer Zoll-Plombe. Der Zoll vermerkt die Plombe im elektronischen Zoll-System. Zusätzlich wird in diesem Schritt eine Frist  vergeben binnen der der Fahrer bei der Bestimmungsstelle an der Schweizer Grenze ankommen sollte. Danach überlässt der Zoll die Ware letztlich zum Versandverfahren. Schließlich erhält der Fahrer einen Ausdruck mit einem Barcode, auf dem auch die MRN Nummer steht, den so genannten Versandschein.

Abschluss des Versandverfahren mit der MRN Nummer

Nun fährt der Fahrer mit der Sendung Pullover an die Schweizer Grenze, um dort das Versandverfahren zu beenden. Die Bestimmungsstelle ruft die MRN Nummer in ihrem System auf. Sie wird auf Gültigkeit kontrolliert und es wird geprüft ob die Zoll-Plombe noch unversehrt am LKW ist. Zusätzlich wird geschaut ob die Frist eingehalten wurde. Sind alle diese Kontrollen und Prüfungen stimmig, wird das Versandverfahren hier beendet. Nun kann die Ware beim Schweizer Zoll angemeldet. Der Käufer kann über eine Erklärung die Ware in den  zollrechtlich freien Verkehr überführen. Anschließend bringt der LKW Fahrer die Ware ins Warenlager bei Bern, von wo aus Bernd die Ware dann verkaufen kann.

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